GENOGRAMM IN DER SYSTEMISCHEN FAMILIENBERATUNG

Was ist ein Genogramm?
„Unter einem Genogramm verstehen wir die Darstellung eines Familienstammbaums, der – über mindestens drei Generationen hinweg – die vielfältigsten Informationen über die Mitglieder einer Familie und ihre Beziehungen enthält. Genogramme zeichnen in grafischer Form Informationen über eine Familie auf, ermöglichen einen raschen Überblick über komplexe Familienstrukturen und bilden eine reichhaltige Quelle zur Hypothesenbildung sowohl über die Verknüpfung eines klinischen Problems mit der Familienstruktur als auch über die historische Entwicklung dieser Struktur und der damit verbundenen Probleme.“

Zitat aus dem Buch: Genogramme in der Familienberatung von Monica MacGoldrick

Anwendung in meiner Praxis

Das Genogramm ist ein Instrument psychologischer Familiendiagnostik. Ich wende es vor allem an, um die Wiederholungen von Verhaltensweisen der Vorgenerationen im Leben der Klient*innen sicht- und verstehbar zu machen.

Die Attraktivität des Genogramms liegt in seinen zahlreichen Bezügen zum Alltagsdenken. Es knüpft sowohl an familienkonzentriert „systemisches“ als auch an psychoanalytisches Denken an. In den Vordergrund rücken dabei intergenerationale Beziehungen, und die Vorstellung von der Wiederholung von Mustern („soziale Vererbung“). Die Arbeit mit dem Genogramm erfolgt bei mir immer in Kooperation mit dem/der Klient*in, somit bezieht es die KlientInnen in die Diagnose mit ein. Mit Hilfe von Deutungsmöglichkeiten gibt das Genogramm eine Orientierung auf Familie und auf die Vergangenheit und beweist sich immer wieder als sinnvoll und hilfreich für meine therapeutische Arbeit. Die Genogramm Arbeit ermöglicht es, u.a. tiefere Einsichten in die Krankheitsgeschichte der Vorfahren zu bekommen und erweitert dadurch meine homöopathische Erstanamnese. Dadurch wird die Krankheitsdynamik, in der Homöopathie Miasmatik genannt deutlicher. So lassen sich die beiden Therapieformen Empfindungshomöopathie und Psychotherapie ideal miteinander kombinieren.